Wie erkläre ich der Oma Augmented Reality? Interview mit Deutschlands am schnellsten wachsenden Startup ‚getbaff‘

02.12.2020 | Blog

In den kommenden Wochen und Monaten wollen wir Euch mit dieser neuen Interview-Reihe spannende Düsseldorfer Startups im Portrait vorstellen.

Laut dem Branchenmagazin Business Insider ist das Düsseldorfer Augmented Reality (AR) Unternehmen getbaff das am schnellsten wachsende Startup Deutschlands im August 2020. Uns interessierte brennend, wie die Macher der B2B2C-Plattform das gemeistert haben. Hierzu konnten wir uns im nachstehenden Auftakt-Interview ausführlicher mit ihnen austauschen.

Startup-Unit: Kurz und knapp, wie würdet Ihr Euer Produkt Großeltern vorstellen, die von AR zum ersten Mal hören und auch sonst kaum mit einem Smartphone umgehen können?

getbaff : Ganz einfach, schaut euch unser Video von Oma Doris an! Wir haben die Oma von einem unserer Gründer dazu beauftragt, unsere Lösung für Alt und Jung zu erklären. Sie hat das Ganze verstanden. Viel Spaß beim Schauen!

Startup-Unit: Wie hat sich Euer Geschäftsmodell von der ersten Idee bis zur Marktreife entwickelt? 

getbaff: Die erste Idee hat sich freundschaftlich entwickelt, die zwei Gründer Jan und Hendrik saßen zusammen und hatten eigentlich an einem anderen Business gearbeitet, als sie in der Mittagspause eine coole AR-Lösung gesehen haben. Diese fanden sie so inspirierend, dass sie dies nun auch in die Tat umsetzen wollten. Gesagt, getan. Weiterentwickelt hat sich das über Startup Accelerator-Programme, mit Unterstützung von Staat und Investoren des IACD. Außerdem waren unsere Jungs im Silicon Valley, wo sie viel professionelle Unterstützung zum Businessaufbau bekommen haben und das Produkt ausgiebig testen konnten.

Startup-Unit: Wir haben eingangs von Eurem explosionsartigen Wachstum berichtet. Wieso ist gerade Düsseldorf für Euch der ideale Standort für diese Entwicklung? 

getbaff: Düsseldorf ist DER Startup-Hotspot! Wir sind umgeben von Startups, Investoren und Menschen, die offen für neue Entwicklungen sind. Viele Menschen hier sind selbstständig und business-affin, sodass für uns hier der ideale Standpunkt ist. Hier inspiriert und unterstützt man sich gegenseitig. 

Startup-Unit: Hand aufs Herz, wie schwierig war der Gründungsprozess in der Praxis? 

getbaff: Der Gründungsprozess war und ist bis heute immer noch schwierig. Gründung ist niemals einfach. Man trägt sehr viel Verantwortung sowohl für das Team als auch für die eigene Brand und den Namen. Es ist normal, manchmal vor Herausforderungen zu stehen; wir versuchen uns stetig zu verbessern und aus Problemen, Schwierigkeiten und Fehlern zu lernen. 

Startup-Unit: Erzählt uns von Euren bisherigen Höhepunkten der noch jungen Firmengeschichte. 

getbaff: Höhepunkte sind definitiv der Besuch im Silicon Valley. Außerdem besonders für uns sind unsere technologischen Fortschritte, beispielsweise das Entwickeln eines Software Development Kits (SDK), um unsere Lösung in unternehmenseigene Apps zu integrieren und ein ganz neues Feature von uns: unsere Technologie ist neben flachen Oberflächen nun auch auf zylinderförmigen Oberflächen anwendbar!
Wir haben ebenfalls einen B2C Shop entwickelt, indem wir der Masse unsere Technologie in Form von erlebbaren Hochzeitskarten bieten und natürlich unsere zahlreichen Kooperationspartner.
Last but not least, die Erwähnung im Business Insider und dass wir uns ein hervorragendes und starkes Team aufgebaut haben.

Startup-Unit: Mit den heutigen Erkenntnissen, welche Kopfschmerzen in Bezug auf Euer Unternehmenswachstum hättet ihr euch gerne erspart? 

getbaff: Wir hätten uns tatsächlich keine Kopfschmerzen ersparen wollen, denn wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Wenn wir gewisse Learnings nicht gemacht hätten, wären wir nicht dort, wo wir heute sind.

Startup-Unit: Unterschiedliche Erfahrungen machen Unternehmen bekanntlich einzigartig. Was hebt euch in diesem Sinne von der Konkurrenz ab? 

getbaff: Was uns definitiv von der Konkurrenz abhebt, ist unser Team. Wir geben jedem kreativen Freiraum über seine Aufgaben, haben flache Hierarchien; jeder im Team kann bei allem mitwirken, -gestalten und -entscheiden.
Außerdem erkennen wir Potenziale auf dem Markt. Wir sind schnell und agil und schauen, wo es Trends gibt, bei denen wir mitmachen können.

Startup-Unit: Welche Entwicklungen hat die Pandemie bei euch beschleunigt? Welche Herausforderungen schultert Ihr gerade? 

getbaff: Besonders unsere interne Entwicklung hat die Pandemie beschleunigt. Ob man es glaubt oder nicht, in dieser Zeit ist unser Team rasant gewachsen. Wir haben darüber hinaus Strukturen und Prozesse in unseren Arbeitsablauf eingebracht, die uns geholfen haben, schneller, effizienter und besser zu arbeiten.
Herausforderung ist ganz klar der Sales-Prozess. Viele Unternehmen gehen im Moment auf Sparflamme und das erschwert uns natürlich, unser Produkt zu verkaufen. Aufgrund der Pandemie verlängert sich der Sales-Zyklus, denn Face-to-Face Gespräche sind fürs Erste auf Eis gelegt und remote dauert leider alles etwas länger.

Startup-Unit: Stellt euch vor, Ihr steht vor jungen Leuten die zeitnah in das Berufsleben einsteigen wollen. Wie würdet Ihr die Menschen, die für Euch arbeiten am besten beschreiben? 

getbaff: Unser Team ist extrem motiviert, kreativ, talentiert, mutig, inspirierend und divers. Durch unsere verschiedenen Backgrounds können wir eine Vielzahl von Themen aus anderen Blickwinkeln betrachten und darüber noch fruchtbarer austauschen.
Jeder von uns steht zu 100% hinter getbaff und wir sind fest davon überzeugt, dass unsere AR Technologie das Zeug dazu hat, die Digitalisierung weiter voran zu treiben und Unternehmen, Kunden und Nutzern einen großen Mehrwert zu bieten.

Startup-Unit: Wagen wir einen Blick in die Zukunft – wie geht’s bei euch weiter? Erzählt uns von euren zukünftigen Ambitionen. 

getbaff: Tempo, Tesa, Uhu – wenn jemand in Deutschland diese Begriffe benutzt, weiß jeder, was gemeint ist, auch wenn die Taschentücher, das Klebeband oder der Klebestift nicht von dieser Marke sind. So wollen wir, dass AR mit getbaff assoziiert wird. Wir haben ein Alleinstellungsmerkmal mit unserem Konzept, unserem Service, unserem Marketingauftritt und unserem SDK, was es so nicht gibt und niemand anbietet. Wir möchten, dass Menschen „getbaff“ sagen, wenn sie an AR denken. Generische Markennamen eben, und genau das wollen wir erreichen.

Titelbild ©2020 getbaff